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SPD Weißenstadt

SPD Hochfranken: Eingelegte Heringe und soziale Themen

Lokalpolitik

Zu einem Heringsessen haben jüngst die Sozialdemokraten eingeladen.

Geroldsgrün. – Das Gasthaus zum „Goldenen Hirschen“ war gut besucht. Ulrich Scharfenberg spannte einen politischen Bogen von der Kreispolitik über die Landes- und Bundespolitik. Von turbulenten Zeiten sprach er. Zeiten, in welchen faktisch ein Umfragehoch das nächste jage. Innerhalb der vergangenen Wochen hat es einen regelrechten Ansturm auf die Parteibücher gegeben: 10 000 Neumitglieder konnten landesweit begrüßt werden, bayernweit über 1000, in Oberfranken waren es über 100 und im Unterbezirk wurden 20 Neumitglieder begrüßt. 

Mit einem designierten Martin Schulz habe man klar auf den Richtigen gesetzt, freute sich der engagierte Sozialdemokrat. Die Hauptthemen für den SPD-Kanzlerkandidaten sind nicht nur soziale Gerechtigkeit und mit ihr Hartz IV-Korrekturen. Schulz setzt sich weiter ein für eine Beschränkung der Leiharbeit, will die Bezugszeiten des ALG ändern und neue Qualifizierungsmöglichkeiten schaffen. Ebenso will er sich der Rentenpolitik annehmen.

Mit den richtigen Personen sei man auch vor Ort bestens aufgestellt: Doris Aschenbrenner und Jörg Nürnberger werden im Herbst von guten Listenplätzen aus in die Bundestagswahl starten. Beide vertreten regionale Anliegen der Bürger - Anliegen, wie sie beispielsweise bei Umfragen bei drei Ortsvereins-Konferenzen im Unterbezirk eruiert wurden. Hier machten sich Wählerinnen und Wähler ebenso Gedanken um die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof - Regensburg wie um den Bahnlärm. Die Entscheidung, Geroldsgrün zum Wahlkreis Coburg-Kronach zu ziehen, die monierten Gäste übrigens scharf.  

Scharfenberg kam zudem auf die Bauernregeln der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu sprechen. Die klare Intention hinter den Sprüchen war eigentlich, auf Missstände hinzuweisen. Im Zuge des Bayern-Ei-Skandals seien hunderte Menschen erkrankt. Zwei Menschen starben gar an den Folgen. Die Spur führe nach Niederbayern. Laut Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ und dem BR-Politmagazin Kontrovers  wurde der europaweite Salmonellenausbruch durch die Firma Bayern-Ei ausgelöst. Scharfenberg verurteilte das offenkundige Versagen bayerischer Behörden und polterte: „Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt gegen den Eigentümer der Firma Bayern-Ei, hält es aber offen, gegebenenfalls auch gegen bayerische Behörden zu ermitteln".

Bürgermeister Oelschlegel resümierte im Anschluß Entscheidungen aus der Gemeindepolitik. Er kam auf Bauvorhaben innerhalb des Gemeindegebietes zu sprechen. So wird es demnach zu einer Sperrung auf der Staatsstraße Goldberg – Gerlasser Höhe kommen. Einer Vollsperrung wird die Sanierung der Dorfbachbrücke auf Höhe der Gaststätte Oelschlegel nach sich ziehen; für diese Sanierung werden drei Monate angesetzt. Ebenso wird es auf der Straße Dürrenwaid zu Sanierungsarbeiten kommen wo mit temporären Sperrungen zu rechnen ist.

In Geroldsgrünwird es keine Einführung der offenen Ganztagsschule für das Schuljahr 2017/2018 geben. Zu viele der Eltern haben sich letzten Endes gegen dieses starre Betreuungsmodell entschieden. Tatsächlich scheint das System nicht ausgereift: Denn der Besuch der Einrichtung ist bei Anmeldung für Kinder an bis zu vier Tagen in der Woche bis 16 Uhr verpflichtend. Kinder könnten nicht kurzfristig aus der Betreuung genommen werden. Der Vertrag läuft über ein Schuljahr.

Durch Flexibilität hingegen zeichnet sich die alternative Hortbetreuung eines erweiterten Kindergartenangebotes aus. Neben einem Mittagessen wird auch hier Hausaufgabenbetreuung angeboten. Um dem Wunsch der Eltern zu entsprechen, soll die Öffnungszeit der örtlichen Kindertagesstätte ab Herbst am Freitag bis 15:00 Uhr verlängert werden - wenn ausreichend Interesse besteht.

Die Geroldsgrüner Gemeinde steht gut da, so der Bürgermeister. Durch hohe Schlüsselzuweisung wird eine höhere Kreisumlage abgeführt. „Wir stehen mit unserer Kreisumlage an der zweiten Stelle im Landkreis,“ erläuterte Oelschlegel.

Im Anschluß an die Vorträge gab es Möglichkeit zu kontroversen Diskussionen. Der Umzug der evangelischen Schule nach Naila zum Beispiel, der „schmeckte“ einigen Gästen nicht. In der ländlichen Gegend machen sich geburtenschwache Jahrgänge halt stärker bemerkt als in einer „blühenden Schullandschaft“. Zusammenschlüsse zu Schulverbänden spielen hier eine immer größere Rolle. Fehlende Schüler in Grund- und Mittelschulen könnten langfristig Auswirkung zeigen und Kombiklassen in Grundschuljahren nach sich ziehen, so die Befürchtungen.

Ein großes Lob - auch da waren sich die Gäste einig - das gab es in Richtung Küche: Die Heringe schmeckten hervorragend.

 

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