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SPD Weißenstadt

Oberfrankenempfang in Bad Berneck

MdB und MdL

„Oberfrankn, ich sooch ders, etz kummt unner Zeit“

Die SPD-Landtagsfraktion hat letzten Samstag erstmals zum Oberfrankenempfang nach Bad Berneck eingeladen.

Bad Berneck - "Heimat ist der Ort, für den man sich verantwortlich fühlt", brachte Professor Günter Dippold den Oberfranken-Empfang, zu dem die vier oberfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Inge Aures, Klaus Adelt, Dr. Christoph Rabenstein und Susann Biedefeld am Samstagnachmittag erstmals geladen hatten, treffend auf den Punkt. Denn im Fokus standen vor allem Oberfrankens Heimatforscher und Heimatvereine, Museumsbetreiber, Regionalmanager und Kulturtreibende, ihnen zu Ehren der Empfang in Bad Berneck, erstmals ausgerichtet wurde.

„Sie stiften Identität und machen Oberfranken als Tourismusregion attraktiv“, würdigte Oberfrankensprecher Klaus Adelt in seiner Begrüßung das Engagement der rund 80 Anwesenden, weil „Sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Geschichte lebendig zu halten und Traditionen weiterzugeben.“ Susann Biedefeld pflichtete ihm bei: „Wir sind reich an Kultur, Geschichte, Tradition und Brauchtum und darauf sind wir stolz.“ Doch weil sich allein von schönen Worten die über 200 Museen im Bezirk nicht erhalten lassen, ging die SPD-Haushälterin auch auf das liebe Geld ein. „Sei es die Förderung der Arbeitsgruppe Mundarttheater Franken, die Erhöhung der Mittel nichtstaatliche Theater und Einrichtungen oder die Aufstockung der Mittel für den Kulturfonds in Bayern sowie den Denkmalschutz. Davon hätte auch Oberfranken profitiert, hätte die CSU nicht alles abgelehnt“, fasste Biedefeld die jüngsten Beratungen zum Doppelhaushalt zusammen.

Festredner des Empfangs war Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold. Jedes gesprochene Wort von ihm sei druckreif, lobte Adelt die rhetorischen Fähigkeiten des Redners. Vorschusslorbeeren, die sich als gerechtfertigt erwiesen. Während seiner gut zwanzigminütigen Festrede hätte man eine Stecknagel fallen lassen können. Dippold skizzierte zunächst die vielfältige oberfränkische Museumslandschaft, um sich im Anschluss durchaus kritisch der Frage zu widmen, welche Aufgabe ein Museum eigentlich hat. „Sammeln, Bewahren, Forschen und Ausstellen sind die vier Säulen eines Museums.“ Dabei rechtfertige noch lange nicht jede Sammlung bewahrt, erforscht und ausgestellt zu werden, während im gleichen Atemzug eine Multimedia-Ausstellung noch lange kein Museum mache. „Ein Museum braucht eine Sammlung,“ befand Dippold. Doch damit nicht genug. Ein Museum nur als Selbstzweck, um einen sanierten Leerstand mit Leben zu füllen, reiche nicht aus. Es bedarf schon einer Konzeption und ob diese bei allen oberfränkischen Museen vorhanden ist, daran hatte er so seine Zweifel. Generell sei es gefährlich, so der Bezirksheimatpfleger, den Nutzen von Museen nur anhand der Besucherzahlen zu messen und entsprechende Erwartungen zu hegen. Die Aufgabe von Museen sei nun mal eine andere. 

Christoph Rabenstein fiel indes sofort ein Exponat ein, das es wert wäre, in Franken ausgestellt zu werden, doch leider befindet sich das fränkische Herzogsschwert seit Anfang des 19. Jahrhunderts in der Wittelsbacher Schatzkammer in München. Für den Bayreuther Abgeordneten eines von vielen Indizien, dass es noch immer um die gleichwertigen Lebensverhältnisse schlecht bestellt ist. Als Nörgler möchte sich der SPD-Politiker dabei nicht verstanden wissen. „Bei uns ist es schön. Hier lebt es sich gut aber wir sagen auch klar und deutlich, wenn etwas schiefläuft.“

 

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