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SPD Weißenstadt

PM der SPD-Kreistagsfraktion zur Schließung der Entbindungsstation Münchberg

Kreistagsfraktion

Keine Frage: die Schließung einer Geburtsstation ist ein Thema, das Emotionen hervorruft und das zunächst bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf Unverständnis stößt. Umso mehr war es notwendig, dass der Ärztliche Direktor der Kliniken Hochfranken, Dr. Manfred Steinhäuser, in einem Interview in der Frankenpost die Notwendigkeit für die Schließung einer der beiden Stationen deutlich gemacht hat: die Sicherheit von Mutter und Kind war bei drei Belegärzten für zwei Entbindungsstationen nicht mehr zu gewährleisten! Daher war der Verwaltungsrat zum Handeln gezwungen.

Der CSU-Fraktionsvorsitzende Dieter Pfefferkorn hat es in einem Frankenpost-Interview am 26. Januar 2013 auf den Punkt gebracht: „Der Dienstplan muss Hand und Fuß haben. Wenn nicht gewährleistet ist, dass ausreichend Personal zur Verfügung steht und der Dienst nicht vorschriftsmäßig geleistet werden kann, dann haben wir keine Chance“.

Richtig ist, dass die vielen Presseberichte und Informationen zu einem verwirrenden Bild in der Öffentlichkeit geführt und den Eindruck erweckt haben, es würden immer nur neue Gründe „nachgeschoben“. Für die Schließung einer der beiden Stationen liegen die Gründe aber auf der Hand und können nicht einfach wegdiskutiert werden.

Insofern haben wir natürlich Verständnis, wenn die Bürger jetzt im Rahmen eines Bürgerbegehrens ihrer Enttäuschung Luft verschaffen. Wir warnen jedoch vor falschen Hoffnungen, die geweckt werden: unabhängig von der Frage der Zulässigkeit müssen die Initiatoren des Begehrens den Menschen nämlich sagen, wie sich den Erhalt der beiden Stationen vor dem Hintergrund der Ärzte-Problematik auf Dauer vorstellen. Ehrlicher wäre es wohl, Unterschriften für den Erhalt von Münchberg zu sammeln, dann aber müsste Naila schließen mit zu erwartenden Protesten aus diesem Raum. Das ist sicher auch keine Lösung.

Daher verweisen wir nochmals auf das Interview mit Dr. Steinhäußer und Klinikchef Dederl, in dem die Gründe für den Erhalt von Naila dargelegt werden: mehr Kapazitäten und ein optimaler Hebammendienstplan in Naila sowie alternative Entwicklungsmöglichkeiten in Münchberg.

Grundsätzlich ist es bedauerlich, dass in der jetzigen Diskussion die positive Entwicklung der beiden Häuser und ihr hervorragendes Image unerwähnt bleiben. Vergessen werden darf bei der ganzen Diskussion nämlich nicht, was die Kliniken Hochfranken Münchberg für unsere Region und ihre Menschen sind und auch bleiben: ein modernes medizinisches Grundversorgungszentrum mit allen dazu notwendigen Abteilungen. In Naila wurde bereits vor 3 Jahren ein neues Bettenhaus mit 38 Betten erstellt und das Ministerium hat eine nochmalige Erweiterung von 23 Betten im Krankenhausbedarfsplan aufgenommen. Für Münchberg wurden ebenfalls zusätzlich 2500 qm genehmigt.
2003 gab es dagegen erhebliche Diskussionen, ob wir beide Kliniken überhaupt dauerhaft halten können oder die Kliniken veräußert werden sollen.

Unter der Leitung von Landrat Bernd Hering wurde die Umwandlung der Rechtsform vom Eigenbetrieb zum Kommunalunternehmen einstimmig vom Kreistag beschlossen. Damit und durch die hervorragende Arbeit der Ärzte, des Personals und der Klinikleitung wurde der Grundstein gelegt, dass die Häuser heute schwarze Zahlen schreiben und eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau bieten.

Das wird auch nach der schmerzlichen, aber unvermeidlichen Schließung der Entbindungsstation in Münchberg, so bleiben.

 

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