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SPD Weißenstadt

„Sie rennen uns die Türe ein.“

Soziales

Die junge Sozialstation ‚FiZ - Familie im Zentrum‘ geht neue Wege bei der ambulanten Betreuung von Menschen mit Behinderung und Suchterkrankung. Ihr niederschwelliges Programm kommt bei den Klienten gut an.
Hof - Am Freitag besuchten die Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger, SPD-Landtagskandidat Klaus Adelt und Ulrich Scharfenberg, Kandidat für den Bezirkstag, die Hofer Sozialstation ‚FiZ – Familie im Zentrum‘, um sich bei einem lockeren Gespräch über die, erst im Juli diesen Jahres als Ausgliederung der Schutzhöhle e.V., neu gegründete Einrichtung zu informieren. Geschäftsführerin Ramona Lüdtke erläuterte den Politikern zunächst das Leistungsspektrum der Sozialstation, dass die Bereiche „Familienhilfe“ und „Ambulante Hilfe für Menschen mit Behinderung“ umfasst. Das Besondere dabei sei, so die Psychologin, dass das Angebot sehr niederschwellig ist. Dem fügte Sozialpädagoge Alexander Röhlig hinzu, dass FiZ vor allem denjenigen zur Seite stehen möchte, die durch alle Raster und sozialen Netze gefallen sind: Obdachlose, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen. Das betreffe insbesondere in unserer Region Crystal-Konsumenten. Dass das Konzept aufgeht, davon zeigt sich Lüdtke überzeugt. Schon jetzt würden sie ihr „die Tür einrennen“. Das Problem sei nur, dass sie nicht könne wie sie wolle, erklärt die Geschäftsführerin. Ein Grund sei dabei der Fachärztemangel im Bereich der Neurologie und Psychiatrie. So bestehe die Sozialhilfeverwaltung des Bezirkes Oberfranken bei Anträgen auf ein fachärztliches Attest, doch dies könne bis zu einem halben Jahr auf sich warten lassen. „Viele haben keine Wohnung und nicht mal einen Personalausweis, haben noch nie staatliche Sozialleistungen in Anspruch genommen und halten sich mit Beschaffungskriminalität über Wasser. Die Menschen kommen zu uns, weil sie jetzt Hilfe brauchen und nicht erst in einem halben Jahr“, erklärt Röhlig die besondere Problematik.
Auf die Frage hin, was die Politik für die junge Einrichtung tun könne, forderte die Geschäftsführerin, die SPD-Vertreter dazu auf Neugründungen von Sozialunternehmen durch Anschubfinanzierungen und Entbürokratisierung aktiver zu unterstützen. Auch mit Hinblick auf das mittelfristige Ziel der Sozialstation durch die Gründung eines Kontaktladens einen ersten Anlaufpunkt für ihr Klientel zu schaffen, hoffe die FiZ auf Unterstützung aus der Politik.
Ramona Lüdtke und Alexander Röhlig stießen mit Ihren Anliegen auf offene Ohren. „Crystal ist ein Problem in unserer Region, dem wir auf mehreren Ebenen begegnen müssen“, so Ernstberger. „Wir brauchen nicht nur mehr Polizisten und eine bessere Präventionsarbeit, wir müssen uns auch um die Konsumenten kümmern. Was Sie hier leisten ist für unsere Region deshalb von immenser Bedeutung und absolut Unterstützens Wert.“ Dem stimmte Ulrich Scharfenberg zu, der als selbstständiger Berufsbetreuer viele der angesprochenen Probleme aus eigener Erfahrung kennt. Der Bezirk ist hier der richtige Ansprechpartner. Er werde sich deshalb für eine bessere Förderung stark machen. Auch Klaus Adelt ist von der Notwendigkeit der FiZ überzeugt und forderte die Sozialunternehmer gleich dazu auf, ihre Arbeit auf den Landkreis auszudehnen, weil ihre Arbeit hier dringend gebraucht werde, so Adelt abschließend.

v.l.n.r.: Alexander Röhlig, Ramona Lüdtke, MdB Petra Ernstberger, Ulrich Scharfenberg und Klaus Adelt.

 

Homepage Ulrich Scharfenberg